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In unserer Klinik stehen Ihnen erfahrene Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC für alle Fragen rund um das Thema Stillen zur Verfügung. Zur Stillförderung in der Gesellschaft und zur Unterstützung junger Familien bietet die Elternschule der St. Vincenz-Kliniken Salzkotten & Paderborn allen Frauen eine kostenlose Stillhotline durch ausgebildete und erfahrene Stillberaterinnen an.

Wir sind zu folgenden Zeiten für Sie erreichbar oder melden uns zurück:

Telefonisch Mo. – Fr. von 12.00 h bis 13.30 h unter der Nummer: 05251/864518

Sie möchten Ihr Kind stillen?

Die Geburt eines Kindes bringt viele schöne Veränderungen in Ihr Leben. Während der Schwangerschaft haben Sie sich sicherlich schon viele Gedanken um die Ernährung Ihres Babys gemacht. Sie sorgen sich um das Wohlergehen und die Gesundheit Ihres Kindes, wollen ihm Nähe und Geborgenheit geben und dadurch eine liebevolle Beziehung aufbauen.

Ein wichtiger Schritt dabei ist das Stillen. Das Stillen ist die einfachste und natürlichste Art der Ernährung Ihres Babys. Durch die körperliche Nähe und Wärme kann die Bindung („bonding“) zwischen Mutter und Kind gefördert werden. Sie lernen so Ihr Baby und seine Bedürfnisse kennen und werden schnell sicher im Umgang mit ihm. Neben der Geborgenheit, die Sie durch das Stillen vermitteln können, erhält Ihr Kind die optimale Nahrung, die sich ständig verändert und sich in idealer Weise den Bedürfnissen des Säuglings anpasst.

Die optimale Zusammensetzung der MM trägt dazu bei, dass das Neugeborene wächst, gedeiht und die Gesundheit gefördert wird.

  • Die Inhaltsstoffe, wie Eiweiße, Fettsäuren und Kohlenhydrate etc., sind genau auf die Entwicklung des Körpers, die Bedürfnisse und das Verdauungssystem des Kindes abgestimmt.
  • Die essentiellen Fettsäuren sind wichtige Bausteine für die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns.
  • Mit der Muttermilch, insbesondere der Vormilch (Kolostrum, Milch die in den ersten Tagen von der Brust produziert wird) werden Abwehrstoffe von der Mutter an das Kind weitergegeben. Diese "Immunglobuline" sorgen für einen Infektionsschutz.
  • Bei gestillten Kindern treten z.B. seltener Infekte, aber auch chronische Erkrankungen wie Diabetes, Darmerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Allergien, Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, Asthma oder auch Übergewicht auf.
  • Stillen reduziert zudem das Risiko für einen plötzlichen Säuglingstod.
  • Stillen fördert die Intelligenz und hilft dem Kind sein Entwicklungspotential besser zu nutzen.
  • Muttermilch ist immer richtig temperiert, hygienisch einwandfrei und ständig verfügbar.
  • Durch MM erhält der Säugling nicht nur Schutz vor Infektionen und entwickelt eine gesunde Darmflora, sondern MM trägt auch zur optimalen Entwicklung des Nervensystems und Gehirns bei.

Auch für die Mutter hat das Stillen große Vorteile

  • Sie können ihr Baby jederzeit, egal ob zuhause oder unterwegs, stillen.
  • Muttermilch ist kostenlos. Stillen senkt das Risiko an Diabetes Typ II, Arthritis, Osteoporose, Brustkrebs, Eierstockkrebs oder Krebs des Endometriums zu erkranken.
  • Durch das Stillen wird die Rückbildung der Gebärmutter gefördert. Das körpereigene Hormon „Oxytocin“ wird beim Saugen des Kindes an der Brust ausgeschüttet. Es fördert neben der Abgabe der Milch aus der Brust auch das Zusammenziehen der Gebärmutter. Dadurch wird der Wochenfluss unterstützt und es kommt so seltener zu Infektionen im Wochenbett. Stillende Frauen brauchen deshalb weniger Medikamente zur Gebärmutterrückbildung.
  • Und nicht zuletzt: Stillende haben weniger Probleme ihr früheres Gewicht wieder zu erreichen. Ein schöner Nebeneffekt.

Sie brauchen keine besonderen Maßnahmen an Ihrer Brust vorzunehmen, wenn Sie stillen wollen. Ihr Körper führt in der Schwangerschaft alle notwendigen Vorbereitungen von selbst durch. Durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft wird die Brust größer, schwerer und empfindlicher. Die Montgomery-Drüsen am Warzenhof sondern ein Lubrikat ab, das die Brustwarzen schützt und geschmeidig hält.
Sie können sich jedoch bereits in der Schwangerschaft über das Stillen informieren.

Sie können an einem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen. Suchen Sie sich eine Hebamme, die Sie nach der Entlassung aus der Geburtsklinik zuhause beim Stillen unterstützt.
Sie können uns jederzeit nach Ihrer Entlassung anrufen. Wir beraten Sie gerne weiter über das Stillen. Außerdem melden wir uns telefonisch nach Ihrer Entlassung. So haben Sie die Gelegenheit, weitere Fragen an uns zu stellen.
Dann sind Sie gut für die Zeit nach der Geburt gerüstet.

Die ersten Tage nach der Geburt sind für die Familie und insbesondere für die Mutter eine neue Herausforderung. Das Stillen stellt eine besondere Situation für sie dar und nicht alles klappt auf Anhieb. Jedes Neugeborene ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Normalerweise findet Ihr Baby die Brustwarze von alleine und beginnt zu Saugen. In wenigen Fällen müssen die Babys erst lernen, die Brustwarze richtig zu fassen. Auch die Trinkmenge und die Abstände sind nicht immer gleich. Manche Babys trinken viel auf einmal, andere wiederum nur wenig. Die einen sind schnell wieder hungrig, während die anderen größere Pausen zwischen den Mahlzeiten einlegen. Die ersten Tage mit Ihrem Baby sind deshalb durch intensives Kennenlernen der Bedürfnisse Ihres Kindes, aber auch mit der Reaktionen Ihres eigenen Körpers geprägt. Nehmen Sie sich deshalb viel Zeit mit Ihrem Kind. Beobachten Sie es. Wie macht es auf sich aufmerksam? Wann hat es Hunger? Wann möchte es "nur" Ihre Nähe und von Ihnen gehalten und gestreichelt werden? Wann ist der Hunger gestillt und wann möchte es einfach nur sein Saugbedürfnis befriedigen?

Um Antworten auf all diese Fragen zu finden, braucht es Zeit. Gönnen Sie sich deshalb viel Ruhe in den ersten Tagen. Seien Sie geduldig und nachsichtig mit sich und Ihrem Baby. Niemand ist perfekt. Auch Sie müssen es nicht sein. Greifen Sie auf Hilfe im Haushalt oder beim Einkaufen zurück. Vielleicht bringt der Besuch einfach das Abendessen mit?!
Nutzen Sie professionelle Stillhilfen und Unterstützung. Sie haben während der Stillzeit Anspruch auf Betreuung durch eine Hebamme, die Sie zu Hause besuchen wird. Sie kann Ihre Fragen beantworten, Tipps geben und bei Problemen wertvolle Hilfe leisten. Vor allem: Lassen Sie sich nicht durch Ihre Mitmenschen verunsichern, z.B.: durch Ammenmärchen.
„Muttermilch ist nicht nahrhaft genug!“
„Stillende Frauen müssen auf vieles verzichten!“
„In unserer Familie hat noch keine Frau stillen können!“
„Deine Brust ist viel zu klein zum Stillen!“
Und so weiter...
Wenn Sie Ihr Kind stillen wollen, werden Sie auftretende Schwierigkeiten mit Ihrer festen Überzeugung, ausreichend Geduld und Ruhe und der Hilfe einer Hebamme oder Stillberaterin mit Sicherheit überwinden.

Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten schützt Ihr Kind und Sie vor vielen Erkrankungen. In dieser Zeit wird Ihr Kind optimal durch Muttermilch ernährt. Aus diesem Grunde empfiehlt die WHO die ausschließliche Ernährung mit Muttermilch in den ersten 6 Lebensmonaten. Zufüttern ist in dieser Zeit nicht notwendig und nicht sinnvoll. Aber auch über die 6 Monate hinaus wird empfohlen Ihr Kind weiter zu stillen. Einzelne Stillmahlzeiten werden dann nach und nach durch Beikost ersetzen.

Wenn Sie bald nach der Geburt wieder arbeiten gehen, müssen Sie nicht aufs Stillen verzichten, denn Sie haben während der Stillzeit einen gesetzlichen Anspruch auf Stillpausen. Das Stillen oder Pumpen erfordert dann zwar einige Organisation, ist aber sehr sinnvoll, da das Kind seltener krank wird und Sie so leichter arbeiten gehen können. Das weiß auch Ihr Arbeitgeber und stellt Ihnen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. Lassen Sie sich von einer Stillberaterin oder Ihrer Hebamme beraten.

Wie lange Sie stillen möchten, entscheiden aber letztlich Sie selbst. 

WHO Empfehlung: 6 Monate ausschließlich Stillen und dann unter Einführung der Beikost über das 2 Lebensjahr hinaus. Solange Mutter und Kind es wollen.

Wenn der Hunger naht, werden die meisten Kinder unruhig. Sie bewegen sich mehr im Schlaf und wachen langsam auf. Der Mund wird weit geöffnet und die Lippen werden geleckt. Der Kopf bewegt sich hin und her, das Kind macht Suchbewegungen. Das Baby schmatzt oder steckt das Fäustchen in den Mund. In dieser Phase kann man das Kind leicht anlegen. Wenn es sehr unruhig wird und schreit, ist das Anlegen deutlich schwieriger. Deshalb ist es wichtig, dass Sie lernen diese Zeichen Ihres Kindes früh zu erkennen. Wenn Ihr Kind in Ihrer Nähe ist, also auch nachts, werden Sie schnell reagieren und Ihr Kind anlegen können, ohne dass es durch Schreien auf sich aufmerksam machen muss.

Ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten schützt Ihr Kind und auch Sie vor vielen Erkrankungen. In dieser Zeit wird Ihr Kind optimal durch Muttermilch ernährt. Das Zufüttern mit anderer Nahrung oder Tee / Wasser ist in dieser Zeit nicht notwendig und nicht sinnvoll. Die WHO empfiehlt ein ausschließliches Stillen von 6 Monaten und dann unter Einführung der Beikost Stillen über das 2. Lebensjahr hinaus. Solange Mutter und Kind es wollen. Einzelne Stillmahlzeiten werden langsam durch Beikost ersetzt. 

Wenn Sie bald nach der Geburt wieder arbeiten gehen, müssen Sie nicht auf das Stillen verzichten, denn Sie haben während der Stillzeit durch das Mutterschutzgesetz einen gesetzlichen Anspruch auf Stillpausen. Das Stillen oder Pumpen erfordert dann zwar einige Organisation, ist aber sehr sinnvoll, da das Kind seltener krank wird und Sie so leichter arbeiten gehen können. Das weiß auch Ihr Arbeitgeber und stellt Ihnen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. Lassen Sie sich von einer Stillberaterin oder Ihrer Hebamme beraten.

Wie lange Sie stillen möchten, entscheiden aber letztlich Sie selbst, denn jeder Tropfen zählt. Daher ist auch ein kürzeres Stillen oder ein Teilstillen mit großen Vorteilen für Sie und Ihr Kind verbunden. 

WHO Empfehlung: 6 Monate ausschließlich Stillen und dann unter Einführung der Beikost über das 2 Lebensjahr hinaus. Solange Mutter und Kind es wollen.

Ein gut gestilltes Kind ist lebhaft und zufrieden. Es trinkt häufig an der Brust und hat eine rosige glatte Haut. Sechs bis acht nasse Windeln in 24 Stunden und regelmäßiger, auch mehrmals täglicher Stuhlgang sind normal. In den ersten Lebenstagen darf es bis zu 10% des Geburtsgewichts abnehmen. Innerhalb von zwei Wochen sollte das Kind das Geburtsgewicht dann wieder erreichen. In der Klinik wird Ihr Kind täglich gewogen. Nach der Entlassung wird die Hebamme oder der Kinderarzt das Kind etwa einmal in der Woche wiegen. Das reicht in der Regel völlig aus. Nur in seltenen Fällen muss das Kind zusätzliche Nahrung erhalten und bedarf einer engmaschigeren Gewichtskontrolle.

Eine Stillmahlzeit, die 20-45 Minuten dauert ist durchaus akzeptabel, doch auch kürzere Zeiten sind normal. Wir empfehlen Ihnen in den ersten 4 Wochen Ihr Kind 8 – 12x in 24 Stunden anzulegen, damit sich die Milchbildung gut einstellt. Die häufigen und kleinen Mahlzeiten sind der Größe des kleinen Magens angepasst. Mit der Zeit werden die Portionen größer und die Mahlzeitenmenge reduziert sich individuell. 

Während des Trinkens verändert sich die Zusammensetzung der Milch. Zuerst trinkt das Baby die fettarme „Vordermilch“, die den Durst löscht und Vitamine, Mineralien und Immunstoffe enthält. Dann erhält das Kind die fett- und kalorienreiche „Hintermilch“, die sehr sättigend ist. Zufrieden lassen die meisten Kinder danach die Brust von allein los oder schlafen an der Brust ein. Durch diese Menüfolge gedeiht das Baby gut. Es benötigt auch an sehr warmen Tagen keine zusätzliche Flüssigkeit, weil es durch kurzes und häufiges Trinken den Durst durch die Vordermilch löscht. Je häufiger (und nicht je länger) Sie Ihr Kind anlegen, desto mehr Milch wird gebildet. Auf zusätzliches Füttern von Tee- und Wasserfläschchen kann und sollte verzichtet werden.

Normalerweise wird bei einer Mahlzeit eine Brust weich getrunken. Dann kann das Kind ein „Bäuerchen“ machen, Sie können es wickeln und ihm anschließend die andere Brust als „Nachtisch“ anbieten. Bei der nächsten Stillmahlzeit machen Sie auf dieser Seite weiter. Dadurch werden beide Brüste regelmäßig geleert und eine ausreichende Milchproduktion auf beiden Seiten angeregt. Manche Kinder sind aber schon nach einer Seite satt und brauchen die andere Brust nicht. 

An der Gewichtsentwicklung und den Ausscheidungen des Kindes sehen Sie, dass Ihr Kind gut gedeiht und Sie ausreichend Milch haben.

 

Nehmen Sie sich Zeit und schaffen Sie sich eine ruhige Atmosphäre. Hektik und Unruhe können Sie und Ihr Baby sehr stören. Setzten Sie sich bequem auf einen Stuhl oder Sessel oder legen Sie sich hin. Zur Unterstützung kann ein festes Kissen oder ein Stillkissen sehr hilfreich sein. Achten Sie darauf, dass Sie den Rücken gerade halten und die Schultern nicht hochziehen. Sie sollten so entspannt wie möglich sitzen. Das Kind kann auf einem Kissen liegend der Brust angenähert werden. Der haltende Arm dient nur zur Unterstützung. Er soll das Kind nicht tragen. Sonst wird Ihre Kraft nicht für die ganze Dauer der Mahlzeit reichen. Stellen Sie sich etwas zu trinken bereit, denn Stillen macht durstig. Zu Beginn werden Sie vielleicht ein Ziehen im Unterleib spüren. Beim Saugen des Kindes schüttet Ihr Körper „Oxytocin“ aus. Dieses Hormon bewirkt einerseits, dass die Brust die Milch frei gibt. Andererseits führt es zum Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter. Dieser positive Nebeneffekt bewirkt also eine bessere Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt, die so Ihre ursprüngliche Größe leichter wieder erreichen kann.

  1. Legen Sie das Kind so, dass es Bauch an Bauch zu Ihnen liegt. Der Mund soll sich auf Höhe der Brustwarze befinden. So muss das Kind nicht den Kopf verdrehen, um die Brustwarze fassen zu können. Es kann die Brustwarze optimal mit dem ganzen Mund erfassen.
  2. Halten Sie die Brust mit der freien Hand im C-Griff: der Daumen liegt dabei oberhalb der Brustwarze, die anderen Finger liegen unterhalb der Brustwarze.
  3. Sollte das Kind nicht zur Brustwarze schauen, streichen Sie über die der Brust zugewandte Wange. Dadurch wird der Suchreflex ausgelöst und das Kind wendet sich der Brust zu. Damit das Kind den Mund öffnet, streicht man mit der Brustwarze über die Lippen. Wenn der Mund weit geöffnet ist und die Zunge über die untere Zahnleiste geschoben wird (das tut das Kind von selbst), ziehen sie das Baby mit einer schnellen Bewegung an Ihren Körper. Es soll dabei die Brustwarze und einen Teil des Warzenhofes zu fassen bekommen. Das Kind soll nicht nur an der Brustwarze allein saugen. Dadurch kann es zu wunden Brustwarzen kommen, die schmerzhaft sind. Außerdem wird die Brust nicht genügend geleert und das Baby nicht ausreichend ernährt.
  4. Gelingt Ihnen das Anlegen nicht sofort, lösen Sie das Kind noch einmal von der Brust und probieren Sie es erneut.
  5. Sie lösen das Kind von der Brust, indem Sie mit Ihrem kleinen Finger in den Mundwinkel des Kindes eingehen. Dadurch wird das Vakuum, das Ihr Kind aufgebaut hat gelöst. Ziehen Sie auf keinen Fall einfach nur die Brust zurück. Das kann sehr schmerzhaft sein und das Gewebe belasten.

Es gibt viele Positionen, in denen Sie stillen können. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die vier häufigsten kurz beschreiben. Ein Wechsel der Stillpositionen beugt Stillproblemen vor, fördert die Milchbildung und die Entleerung unterschiedlicher Bereiche der Brust. Wichtig bei jeder Position ist, dass das Kind Bauch an Bauch zu Ihnen liegt und dass sich die Nase auf Höhe der Brustwarze befindet, so dass der Kopf beim Stillen leicht überstreckt und die Nase frei ist. Das Neugeborene soll die gesamte Brustwarze und einen Teil des Vorhofs erfassen, dann ist das Stillen korrekt und schmerzt nicht.

Das intuitive Stillen

Das intuitive Stillen ist die natürlichste vom Kind geleitete Art zu Stillen. Die Mutter liegt auf dem Rücken, ihr Kopf auf einem Kissen, das Bettende ist etwas hochgestellt. Das Kind liegt in Bauchlage mit dem Kopf auf ihrer Brust (evtl. muss der Kopf gestützt werden). Das Neugeborene sucht und findet die Brust von alleine, hier kann das Kind den Mund optimal öffnen und ungestört saugen, die Händchen liegen auf der Brust und fördern die Hormonausschüttung.

Diese Position ist die optimalen Anfänger/Starter Position und die Stillposition mit den wenigsten Problemen. Der Haut zu Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind ist optimal.

Wiegehaltung

Bei der Wiegehaltung sitzt die Mutter bequem in einer aufrechten oder halbaufrechten Position. Ihre Arme werden durch Armlehnen und/oder Kissen abgestützt und die Beine evtl. durch eine Fußbank. Das Kind liegt in ihrem Arm, der Kopf in der Ellenbeuge und die Hand dieses Arms umfasst den Po des Kindes. Die freie Hand der Mutter hält die Brust im C- Griff. 

Diese Stillposition ist die am häufigsten angewandte und eignet sich sehr gut für erfahrene Mütter. 

Rückenhaltung

Die Rückenhaltung ermöglicht der Mutter eine gute Kommunikation mit dem Kind und ein ideales Anlegen. Die Brust kann gut im C Griff geführt werden und das Kind kann die Brustwarze sehr gut erfassen. Die Mutter unterstützt mit ihrem Unterarm den Körper des Kindes, ihre Hand umfasst den Kopf und führt ihn an die Brust Das Kind „sitzt“ direkt vor der Brust neben dem Körper der Mutter. Es muss gut abgestützt werden

Stillen im Liegen

Die Mutter liegt flach auf der Seite, ihr Arm liegt unter dem Kopf und dieser ist mit einem Kissen gestützt. Ein Kissen im Rücken der Mutter kann sinnvoll sein. Das Kind liegt Bauch an Bauch mit der Mutter und die Nase des Kindes ist in der Höhe der Brustwarze, so dass es die Brust gut erfassen kann. Es ist die optimale Position zum Entspannen, für die Nacht oder bei Sitzproblemen der Mutter nach der Geburt.

In den ersten Tagen können die Brustwarzen durch das Stillen sehr empfindlich und gereizt sein. Das bessert sich in der Regel nach ein paar Tagen. Sind die Schmerzen aber sehr stark oder ist die Haut wund und hat kleine Risse, sollten Sie die Schwestern oder Ihre Hebamme um Hilfe bitten.
Häufig ist eine falsche Anlegeposition der Grund für die Beschwerden. Deshalb ist es so wichtig, dass das Kind nicht nur die Brustwarze, sondern auch den Warzenhof beim Anlegen erfasst. Das Köpfchen soll direkt zur Brust zeigen, ohne dass das Kind den Kopf drehen muss. Außerdem sollte die Stillposition ständig gewechselt werden. Dadurch wird die Brustwarze immer wieder anders belastet und nicht ständig an der gleichen Stelle gereizt.
Muttermilch kann Ihre Haut schützen. Streichen Sie nach dem Stillen ein paar Tropfen Milch aus, verteilen Sie sie auf der Brustwarze und lassen Sie sie einfach an der Luft trocknen. Muttermilch, Luft und Sonne unterstützen die Heilung der Haut. Stilleinlagen sollten aus weichen, natürlichen Materialien sein, wie Baumwolle oder Wolle/Seide. Bei stärkeren Beschwerden können Salben von Nöten sein. Lassen Sie sich in diesem Fall von Ihrer Hebamme oder der Schwester der Wochenstation beraten. Gute Erfahrungen wurden mit Wollwachssalben oder auch mit Heilwolle (diese enthält Wollwachs) gemacht. Wollwachs beruhigt und schützt die angegriffene Haut, hält sie geschmeidig und fördert die Heilung der Haut.
Stillhütchen, die die Brustwarze schützen sollen, können eine Hilfe sein. Sie können aber auch erneut Probleme hervorrufen. Bei Gebrauch von Stillhütchen wird die Brust häufig nicht genügend zur Milchbildung stimuliert. Das Kind trinkt dann länger, belastet die Brust mehr und wird nicht richtig satt. Außerdem erlernt das Kind dadurch eine andere Saugtechnik an der Brust und es kann zu Schwierigkeiten bei Weglassen des Stillhütchens kommen.
Manche Kinder haben Probleme die Brustwarze vollständig zu fassen, wenn die Brust sehr prall gefüllt ist. Dann kann es helfen, erst ein bisschen Milch auszustreichen und dann erneut zu versuchen, das Kind anzulegen.
Wichtig ist bei schmerzenden Brustwarzen eine kompetente Betreuung durch geschultes Personal, wie unsere Wochenbettschwestern, Hebammen oder Ärzte.

Wenn sich die Brust nicht ausreichend entleeren kann, spricht man vom Milchstau. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, z.B. die Verwendung eines Brusthütchens, übermäßiges Pumpen, das Tragen eines Bügel-BH´s oder auch die Überhäutung eines Milchgangs. Eine sehr häufige Ursache ist auch Stress im Wochenbett.

Die Brust kann sich dabei röten, verhärten, überwärmen und sehr schmerzhaft werden. Daraus kann eine Entzündung der Brust entstehen, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Im schlimmsten Fall kann sich ein Abszess bilden, der dann punktiert oder eröffnet werden muss.

Zur Verhinderung eines Milchstaus ist es wichtig, beide Brüste durch häufiges und korrektes Stillen regelmäßig und gut zu entleeren. Die Verwendung eines Brusthütchens sollte gut überlegt werden und nur so kurz wie nötig erfolgen. Falls Sie eine Milchpumpe verwenden, lassen Sie sich gut einweisen. Achten Sie auf die richtige Größe der Saugglocke, stellen Sie den Sog nicht zu hoch und vermeiden Sie übermäßiges Pumpen. Auch das Tragen eines Bügel-BH`s ist nicht zu empfehlen, denn es kann dadurch zu Abschnürungen und Entleerungsproblemen kommen. 

Sollte es trotzdem zu einem Milchstau kommen, kann man schmerzende Verhärtungen in der Brust ertasten. Bettruhe, Bonding und häufiges korrektes Stillen in verschiedenen Stillpositionen sind jetzt sehr zu empfehlen, so dass Ihre Brust gut entleert wird. Lassen Sie sich evtl. die Technik des Entleerens der Brust von Hand von Ihrer Hebamme zeigen, aber stimulieren Sie Ihre Brust nicht übermäßig. Vor dem Stillen sollten Sie die Brust erwärmen, z.B.: mit warmen Tüchern oder mit warmem Wasser unter der Dusche. Das fördert den Milchfluss. Nach dem Stillen, können Sie Ihre Brust kühlen. Dadurch wird verhindert, dass erneut zu viel Milch gebildet wird. Zum Kühlen hat sich Speisequark aus dem Kühlschrank bewährt. Geben Sie eine fingerdicke Schicht Quark auf Ihre Brust. Lassen Sie dabei die Brustwarze frei. Sie können die Brust dann mit einer Stoffwindel abdecken. Wenn der Quark angetrocknet ist, können Sie alles mit lauwarmem Wasser wieder abwaschen. Möglich ist auch, ein in Eiswasser getauchtes Tuch auf die gestaute Brust aufzulegen und sie so effektiv zu kühlen. Sollten sich die Beschwerden unter diesen einfachen Maßnahmen nicht rasch bessern, wenden Sie sich bitte an Ihre Hebamme, Ihren Frauenarzt oder an uns, damit eine Entzündung der Brust vermieden werden kann.

 

Sie dürfen in der Stillzeit alles essen, worauf Sie Appetit haben, auch Zwiebeln, Bohnen, Knoblauch usw. Es ist ein Ammenmärchen, dass diese Lebensmittel Blähungen bei den Kindern machen können. Das hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, diese Lebensmittel sind sehr gesund und das Kind ist schon während der Schwangerschaft mit diesen Stoffen in Berührung gekommen und kennt sie.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist empfehlenswert und unterstützt Ihre Regeneration, die Milchbildung und die Qualität der Milch. Achten Sie dabei auf viel saisonales und unbehandeltes Obst und Gemüse, ballaststoffreiche Vollkornprodukte und pflanzliche oder auch tierische Eiweißprodukte wie Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Eier und manchmal Fisch und Fleisch. Auch Nüsse, Mandeln oder hochwertige Öle liefern viele gute Fette, die für die Gehirnentwicklung der Kinder sehr wichtig sind. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist außerdem die beste Allergieprävention für das Kind.

Es darf auch etwas mehr sein: eine stillende Mutter braucht 500-650 kcal mehr als sonst.

Trinken Sie nach Ihrem Durstgefühl. 2 - 2,5 Liter täglich sind ausreichend. Wasser, Kräuter- oder Früchtetees sowie säurearme Säfte oder Saftschorlen sind in der Stillzeit sinnvoll. Möchten Sie auf Kaffee oder Schwarztee nicht verzichten, können Sie koffein- oder teeinfreie Varianten probieren oder direkt nach dem Stillen ein Tässchen trinken. Salbeitee ist in der Stillzeit nicht geeignet, da er die Milchbildung drosseln kann.

Auf Nikotin und Alkohol ist in der Stillzeit natürlich zu verzichten.

Stillen ist nicht nur „Nahrungsaufnahme“. Manchmal möchte das Baby lieber kuscheln als gestillt werden. Durch das Stillen kommt das Baby der Mutter ganz nahe und es kann sein riesengroßes Bedürfnis nach Liebe, Wärme und Geborgenheit auf diese Weise stillen. Durch den Hautkontakt wird ein enges körperliches Verhältnis zwischen Mutter und Kind geschaffen. Das Baby braucht diese körperliche Nähe. Es will sich immer wieder vergewissern, dass es nicht alleine ist. Oft bedeutet das Schreien: Ich will Zuwendung. Und jedes Weinen ist ein kleiner Hilferuf. Babys, die häufig gestreichelt und massiert werden, verkraften Aufregungen und Anstrengungen, sind besonders neugierig und wach.


Eine Bemerkung zum Schluss

Manche Frauen möchten aus verschiedensten Gründen nicht stillen. Selbstverständlich respektieren wir Ihre Entscheidung und geben Ihnen genauso viel Unterstützung bei der Ernährung Ihres Kindes, wie den stillenden Müttern.
Darüber hinaus gibt es wenige Frauen, bei denen es trotz aller Motivation und professioneller Unterstützung mit dem Stillen nicht klappen will. Das Kind muss dann mit Ersatznahrung gefüttert werden. Lassen sie sich in einer solchen Situation von niemandem verunsichern oder ein schlechtes Gewissen einreden.
Sie können Ihrem Kind trotzdem alle Liebe und Zuwendung durch körperliche Zuwendung, wie streicheln, massieren, umhertragen, wiegen oder auch vorsingen, geben. Zu einer glücklichen Eltern-Kind-Beziehung gehört nicht nur die Ernährung!