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An dieser Stelle beantworten wir Ihnen die am häufigsten gestellten Fragen bzgl. unseres Endoprothetikzentrums.

Ob Sie nach dem Einsetzen einer Prothese wieder alle Bewegungen wie gewohnt ausführen können, ist mit einem klaren „Jein“ zu beantworten,  also ja und nein. Bei den Hüftendoprothesen ist nach der Einheilungsphase prinzipiell wieder alles möglich, auch eine entsprechend sportliche Betätigung. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, so sind z. B. Sportarten wie Yoga oder Pilates, etc. bei denen eine extreme Beugung des Gelenkes notwendig ist ungünstig, da es beim Sport zu einer Spätluxation der Hüfte kommen kann. Weiterhin sollten Patienten mit einem Hüftgelenk beim Sitzen darauf achten, die Beine nicht übereinander zu schlagen.

Bei Patienten mit künstlichen Kniegelenken ist die sportliche Belastbarkeit deutlich mehr eingeschränkt. Ursache ist dabei besonders die potenzielle Verletzungsgefahr während des Sports. Sollte es bei einer liegenden Knieendoprothese zu einer Seitenbandverletzung kommen, ergibt sich daraus ein erhebliches Problem, so dass im Zweifel sogar die Prothese gewechselt werden müsste. Weniger unfallträchtige Sportarten wie Spazierengehen, Walken, Gartenarbeit, Fahrradfahren etc. sind jedoch problemlos machbar.

Die Beantwortung dieser Frage ist sehr schwierig, da die Patienten dies unterschiedlich empfinden. Prinzipiell kann man aber sagen, dass dieses Phänomen häufiger bei künstlichen Kniegelenken auftritt. Dies liegt sicher auch in der komplexen Anatomie der Kniegelenke. Bei Patienten mit künstlichen Hüftgelenken kommt es deutlich seltener zum Auftreten eines Fremdkörpergefühls. Im Gegenteil, Patienten mit einem Kunstgelenk im Bereich der Hüfte vergessen diese Tatsache oft nach einiger Zeit, so dass man auf neudeutsch vom Phänomen der "forgotten hip" spricht. Insgesamt wird diese Frage aber von den Patienten sehr unterschiedlich beantwortet. Manche Patienten können sich mit ihren künstlichen Gelenken identifizieren und haben sehr viel seltener ein Fremdkörpergefühl als andere. 

Die Infektion nach Versorgung mit einem künstlichen Gelenk stellt eine seltene, jedoch sehr gefürchtete Komplikation dar, da in diesem Fall praktisch immer Anschlussoperationen notwendig werden. Die Angaben über die Häufigkeit in der Literatur sind dabei sehr unterschiedlich, da es bei den Infektionen sicherlich auch eine hohe Dunkelziffer gibt, d. h. also Infektionen, die nicht oder verspätet in die Statistik mit einbezogen werden. Prinzipiell spricht man von einem Risiko von ca. 2 - 4%, bei Durchsicht der Literatur schwankt dieses Risiko zwischen 0,5 und 5%. Wichtig bei einem Infekt ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und entsprechende operative Therapie mit Entfernung der entzündeten Gelenkschleimhaut, um die Prothese möglichst erhalten zu können. Sollte der Infekt verspätet auftreten, muss das künstliche Gelenk zunächst komplett entfernt werden, eine Sanierung des Infektes erfolgen, bevor dann in einer 2. OP ein neues Gelenk implantiert werden kann. In Ausnahmefälle ist auch ein einzeitiger Wechsel möglich.

Da die Protheseninfektion die gefürchtetste Komplikation bei künstlichen Gelenken darstellt, sind wir bemüht dieses Risiko soweit es geht zu minimieren. Dazu gehört die standardmäßige Antibiotikaprophylaxe vor der Operation ebenso wie die Einhaltung von strikten Sterilitätskriterien. So werden z. B. in unserem Haus bei der Implantation von Knieendoprothesen neben den sterilen Kitteln und Handschuhen auch sterile Hauben, ähnlich Astronautenhelmen, verwendet. Durch die Einhaltung der strikten Sterilitätskriterien ist es uns gelungen, die eigene Infektionsrate weit nach unten zu drücken (0,5%).
Siehe dazu auch das MRE-Qualitätssiegel oben links im Text. Es bescheinigt dem St. Josefs-Krankenhaus einen hervorragenden Einsatz im Kampf gegen multiresistente Erreger.

Eine weitere Komplikation bei Implantationen von künstlichen Gelenken stellt die Thrombose dar, aus der sich nicht zuletzt auch eine gefürchtete Lungenembolie entwickeln kann. Die Implantationen von künstlichen Knie- und Hüftgelenken stellen eine Hochrisikooperation für das Auftreten einer Thrombose dar. Aus diesem Grund wird routinemäßig eine entsprechende Thromboseprophylaxe durchgeführt. Im Normalfall wird die Thromboseprophylaxe heutzutage mit modernen Medikamenten durchgeführt, die man auch als Tablette einnehmen kann. Daneben gibt es weiterhin die Thromboseprophylaxe per Spritze einmal oder mehrmals täglich. Durch die Thromboseprophylaxe konnte eine erhebliche Reduktion des Risikos erreicht werden. Laut statistischen Werten beträgt das Thromboserisiko ohne Prophylaxe zwischen 1,4 und 6%. Nach den Operationen mit Thromboseprophylaxe beträgt das Risiko ca. 0,79%.

Wichtig ist, dass die Thromboseprophylaxe auch nach dem stationären Aufenthalt die nächsten Wochen ohne Unterbrechung durchgeführt wird. Dafür zeigen sich im Wesentlichen die Rehakliniken dann verantwortlich.

Diese Frage ist im Wesentlichen mit dem gesunden Menschenverstand zu beantworten. Wie bei den ersten Fragen schon beschrieben wurde, sollten verletzungsträchtige Sportarten, insbesondere bei Knieendoprothesen, vermieden werden. Dagegen haben wir sehr viele Patienten mit Hüftendoprothesen, die sich nicht nur hobbysportmäßig körperlich betätigen, sondern auch Extremsportarten wie Kampfsportarten, Mountainbike Downhill fahren, Skilaufen etc. problemlos ausführen können.

Die Diskussion ob Übergewicht zu einer frühzeitigen Lockerung führt, wird immer wieder gerne geführt. Dafür gibt es jedoch keine gesicherten Statistiken. Trotzdem ist es für jeden normalen Menschen verständlich, dass massives Übergewicht nicht gut für die normalen Gelenke und insofern auch nicht gut für künstliche Gelenke sein kann. Übergewicht stellt jedoch auch keine Kontraindikation zum Einbau eines künstlichen Gelenkes dar.

Für ein schmerzfreies Leben mit einem künstlichen Gelenk ist der optimale Sitz der Prothese das A und O. Für die Chirurgen bedeutet das während der Operation Millimeterarbeit. Genau hierbei unterstützt die Mako-Technologie. Mithilfe des Roboters können die Operateure im Vorfeld des Eingriffs dreidimensionale Bilder erstellen und die nötigen Schnitte vordefinieren - jede Prothese ist so individuell an die Anatomie des Patienten angepasst. Der Roboterarm stellt daher ein Höchstmaß an Präzision sicher. Seien Sie gewiss: Auch wenn Roboter Einzug ist die Medizin erhalten, die Chirurgen sind es, die den Eingriff durchführen. Der Roboterarm agiert nicht autonom. 

Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Der stationäre Aufenthalt nach einer Operation beträgt insgesamt circa 12 Tage; danach ist eine Anschlussrehabilitation vorgesehen. Eine Anschlussrehabilitation dauert in der Regel, je nach Verträgen zwischen Kostenträgern und Rehakliniken, zwischen 18 und 21 Tagen. Über eine eventuelle Verlängerung entscheidet jedoch der Arzt in der Rehaklinik. Die Dauer der Reha der meisten Patienten, die im St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten operiert wurden, beträgt nach der OP 7-10 Tage.