In den neuen Räumlichkeiten sind weiterhin die niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte Ansprechpartner für Akutfälle, wenn die örtlichen Praxen für Kinder und Jugendliche geschlossen sind. Dr. Ulrich Polenz, Allgemeinmediziner in Paderborn und Leiter der hiesigen KVWL-Bezirksstelle, begründet den Umzug vom unweit entfernten „Medico“ ins Klinikum: „Der Vorteil ist die enge Anbindung an die Kinderklinik. So können kleine Patienten in schweren Fällen direkt nebenan in der Notaufnahme weiterbehandelt werden. Umgekehrt können Kinder, die sich mit nicht so schweren Erkrankungen in der Notaufnahme der Klinik gemeldet haben, direkt an den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst vermittelt werden.“
Unverändert bleiben die Öffnungszeiten der Kinder- und Jugendmedizinischen Bereitschaftsdienstpraxis der KVWL: montags, dienstags und donnerstags von 19 bis 21 Uhr, mittwochs und freitags von 15 bis 21 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 9 bis 18 Uhr.
„Die räumliche Nähe bringt uns dem Ziel einer bedarfsgerechten, sektorenübergreifenden Versorgung von Kindern und Jugendlichen einen wichtigen Schritt näher“, betont Markus Funk, Geschäftsführer der St. Louise Frauen- und Kinderklinik. Geschäftsführerin Sr. Bernadette M. Putz stimmt ihm zu: „Die kurzen Wege erleichtern die Behandlung nach Dringlichkeit und fördern die persönliche Kommunikation zwischen Praxis und Klinik.“
„Ob der Weg in die neue KV-Bereitschaftsdienstpraxis aber überhaupt notwendig ist, sollte vorab durch einen Anruf bei der Service-Rufnummer 116 117 geklärt werden“, ergänzt Dr. Polenz und erläutert: „Unter dieser kostenfrei erreichbaren Telefonnummer nimmt zunächst medizinisch geschultes Personal eine fundierte Ersteinschätzung vor. Die Mitarbeitenden können so die Behandlungsdringlichkeit und die Notwendigkeit einer Untersuchung in der KV-Bereitschaftsdienstpraxis ermitteln.
In vielen Fällen kann der Besuch durch ein Gespräch mit einem Arzt per Videotelefonie ersetzt werden. Die Mitarbeitenden der 116 117 übernehmen die Koordination für eine solche Videosprechstunde.“ Die 116 117 ist alternativ auch unter www.116117.de oder via App erreichbar (siehe „INFO: Patientenservice 116 117“).
INFO: Patientenservice 116 117
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist für den ärztlichen Bereitschaftsdienst außerhalb der Praxisöffnungszeiten im Landesteil Westfalen-Lippe zuständig. Wer außerhalb der regulären Praxis-Öffnungszeiten ein gesundheitliches Problem hat, kann sich an die Mitarbeitenden der kostenfreien Patientenservice-Hotline 116 117 wenden. Bei diesen handelt es sich ausschließlich um medizinisch geschultes Personal.
Bei der telefonischen Ersteinschätzung werden die Mitarbeitenden der 116 117 durch die bundesweit genutzte Software SmED („Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland") unterstützt. Das Programm stellt gezielte, individuelle und strukturierte Fragen zu den jeweiligen Beschwerden der Anruferinnen und Anrufer. Die Software ermittelt eine Empfehlung zur Behandlungsdringlichkeit sowie zum korrekten Behandlungsort – Bereitschaftsdienst- oder reguläre Praxis, Videosprechstunde, Krankenhaus – und unterstützt so bei der Entscheidung, das richtige Versorgungsangebot für Patientinnen und Patienten zu finden. Auch informiert der Patientenservice 116 117 über die Möglichkeiten eines Hausbesuchs.
Gezielte Informationen gibt es auch unter www.116117.de. Dort erhalten Hilfesuchende mithilfe des „Patienten-Navi“ nach Beantwortung einiger Fragen die Auskunft, ob ein dringender Behandlungsfall vorliegt oder nicht. Typische Fälle für den Bereitschaftsdienst sind: Erkältungskrankheiten, grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall, akute Bauchschmerzen, Migräne oder Hexenschuss. Wichtig: Bitte wenden Sie sich in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation umgehend an die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112. Weitere Informationen zu den ärztlichen Bereitschaftsdiensten und den Öffnungszeiten finden Bürgerinnen und Bürger unter www.kvwl.de/116117.
