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Viele Frauen klagen über Blutungsstörungen. Insbesondere in der Zeit vor und während der Wechseljahre kann die Stärke der Blutung zunehmen, es kann vermehrt zu Zwischenblutungen kommen oder die Periode dauert zunehmend länger. Die Gründe für die verstärkten oder häufigeren Blutungen sind unterschiedlich.

Ursachen

Eine häufige Ursache liegt in der veränderten Funktion der Eierstöcke. Diese produzieren in der geschlechtsreifen Lebensphase der Frau einerseits befruchtungsfähige Eizellen, andererseits aber auch Hormone die den Menstruationszyklus (Periode) regeln. Mit zunehmendem Alter arbeiten die Eierstöcke nicht mehr so zuverlässig wie zuvor. Dadurch werden die Blutungen unregelmäßig, verlängert oder verstärkt.

Eine weitere Ursache können Myome sein. Dabei handelt es sich um Knoten im Muskelgewebe der Gebärmutter. Diese Knoten sind gutartig! Bei vielen Frauen lassen sich solche Knoten finden. Sie können völlig unauffällig sein und keine Beschwerden machen. Je nach Lage der Myome können sie aber auch zu Schwierigkeiten führen. Wenn Sie an der Oberfläche der Gebärmutter liegen, sind sie in der Regel unproblematisch und werden oft nicht bemerkt. Dann müssen sie auch nicht behandelt werden. Je tiefer sie sich aber in der Gebärmutterwand oder sogar unterhalb der Gebärmutterschleimhaut befinden, desto eher können sie sich durch Blutungsstörungen bemerkbar machen. Außerdem können sie Schmerzen bei der Regel oder beim Verkehr bedingen. Darüber hinaus können unter der Gebärmutterschleimhaut gelegene Myome Komplikationen bei Schwangerschaften auslösen, in dem sie das Wachstum der Gebärmutter und den Sitz des Mutterkuchens beeinträchtigen.

Bei allen Zyklusstörungen, die vor, während und auch nach den Wechseljahren auftreten, können bösartige Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut zugrunde liegen.

Therapie

Vor einer spezifischen Therapie sollte deshalb in jedem Fall eine Ausschabung durchgeführt werden. Eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut ist zwar selten, lässt sich aber durch diese kleine nebenwirkungsarme Operation leicht ausschließen. Dabei wird mit einer etwa bleistiftgroßen Kamera in die Gebärmutterhöhle geschaut und anschließend die Schleimhaut schonend abgetragen. Diese wird dann unter dem Mikroskop auf bösartige Veränderungen untersucht. Sollte, wie in den meisten Fällen, keine Entartung vorliegen, kann anschließend die individuelle Therapie einsetzen.

Handelt es sich eine funktionelle Störung der Eierstöcke, so kann eine hormonelle Therapie zu einer Regulierung der Blutungen führen. Ihr Frauenarzt kann Ihnen ein entsprechendes Präparat verschreiben.

Führt diese Maßnahme nicht zum Erfolg und bestehen weiterhin starke Blutungen, besteht die Möglichkeit, allein die Gebärmutterschleimhaut zu entfernen. Unter der Voraussetzung dass die Gebärmutter normalgroß oder nur wenig vergrößert ist und die Gebärmutterhöhle nicht durch Myomknoten verändert ist kann in einer wenige Minuten dauernden Operation die Schleimhaut über ein Goldnetz verödet werden. Danach treten in den meisten Fällen keine oder nur noch geringe Blutungen auf.

Sollte ein solches Verfahren jedoch nicht zum Erfolg führen oder aus genannten Gründen nicht in Frage kommen, bleibt die Möglichkeit der Gebärmutterentfernung. Diese Operation, auch „Hysterektomie“ genannt, kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden.

Am häufigsten führen wir eine vaginale Hysterektomie durch, also eine Entfernung der Gebärmutter durch die Scheide. Dies ist ein schonendes Verfahren, bei dem ein Bauchschnitt vermieden wird. Dadurch haben die Patientinnen nach dem Eingriff weniger Schmerzen und erholen sich schneller.

Sollte die Gebärmutter fester im Bauchraum z.B. durch Verwachsungen verankert sein, kann man diese Operation mit einer Bauchspiegelung verbinden. Durch dieses Verfahren, das auch als Schlüssellochchirurgie bezeichnet wird, können Verwachsungen gelöst werden. Anschließend kann die Gebärmutter wiederum durch die Scheide entfernt werden.

Sollte auch das aufgrund der Größe der Gebärmutter oder aufgrund sehr ausgeprägter Verwachsungen nicht möglich sein, wird der Eingriff durch einen Bauchschnitt (sogen. Bikinischnitt) vorgenommen.

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, die Gebärmutter allein durch eine Bauchspiegelung zu entfernen. Dabei wird allerdings der Gebärmutterhals belassen. Manche Frauen bevorzugen dieses Verfahren, weil die anschließende Genesung sehr schnell verläuft. Außerdem behält die Scheide ihren natürlichen Abschluss. Man erhofft sich dadurch einen intakten Beckenboden. Die Studien zu diesem Thema sind jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass es danach weiterhin zu leichten Regelblutungen aus dem Gebärmutterhalskanal kommen kann. Außerdem sind weiter die Krebsvorsorgeuntersuchungen notwendig, denn der noch belassene Gebärmutterhals kann sich bösartig verändern.

Sollten Myome Grund für die Blutungsstörungen oder andere Beschwerden sein, kommen neben der Entfernung der gesamten Gebärmutter auch andere, organerhaltende Verfahren zum Einsatz. Diese lassen sich bei Veränderungen mit wenigen einzelnen Myomknoten durchführen. Für Frauen, die noch Kinder haben möchten aber auch solche, die sich zu einer Entfernung des Organs nicht entschließen können, kommen je nach Sitz der Myomknoten unterschiedliche Operationen in Frage. Befinden sich die Knoten direkt unterhalb der Gebärmutterschleimhaut, können sie „von innen“ entfernt werden. Dazu wird mit einer Kamera in die Gebärmutterhöhle eingegangen. An der Kamera lassen sich Instrumente befestigen, mit denen einzelne Myome abgetragen werden können. Diese Art der Operation wird auch als "hysteroskopische Myomenukleation bezeichnet. Sollten die Knoten eher äußerlich liegen, können sie z.B. durch eine Bauchspiegelung oder aber, bei besonders großen Knoten auch über einen Bauchschnitt (Bikinischnitt) entfernt werden.

Wichtig ist in jedem Fall von Blutungsstörungen eine exakte Diagnostik der Ursachen und Ausprägung der Veränderungen. Nur so kann das für Sie sinnvollste und dabei möglichst schonendste Therapieverfahren festgelegt werden.