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Die Laparoskopie, auch minimal invasive Chirurgie (MIC) oder  Schlüssellochchirurgie genannt, ist eine sanfte Methode des Operierens. Sie reduziert Schmerzen nach der Operation und auch die Länge des Krankenhausaufenthaltes wird oftmals auf ein Minimum reduziert. Der Frauenarzt Dr. Semm aus Kiel entwickelte die Technik mit mehreren Einstichen, wodurch komplexere chirurgische Eingriffe möglich wurden. Einen großen Fortschritt brachte die Video-Laparoskopie, bei der auf das Laparoskop eine Farbvideokamera aufgesetzt wird. So sieht nicht nur der Operateur das Bauchinnere, sondern alle an der Operation Beteiligten können aktiv mitarbeiten. Im Gegensatz zur Laparotomie (Eröffnung der Bauchhöhle mittels Bauchschnitt) werden bei der Laparoskopie mit Hilfe modernster Technik über mehrere kleine Einschnitte eine Optik und spezialisierte Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingeführt. Der Hauptvorteil dieser Methode liegt in der geringeren Verletzung der Strukturen der Bauchdecke und der schnelleren Erholung nach dem operativen Eingriff. Im Gegensatz zum großen Bauchschnitt ist so die Gesamtbelastung für die Patientinnen deutlich reduziert.

Technische Durchführung des Eingriffes

Bei dieser Operation muss zunächst die Bauchhöhle mit vorgewärmtem CO2-Gas (Kohlensäuregas) aufgefüllt werden, damit sich die Bauchdecke hebt und somit die Bauchorgane besser beurteilt werden können. Dazu wird mit einer dünnen Spezialnadel das Gas über einen kleinen Schnitt (1 cm unterhalb des Nabels) in die Bauchhöhle eingeleitet. Nach vorausgegangener Operation oder bei Verdacht auf schwere Verwachsungen wird ein etwas größerer Schnitt, ebenfalls unterhalb des Nabels, gesetzt und die Bauchdecke wird unter Sicht schichtweise eröffnet, um Verletzungen des Darmes zu vermeiden (sog. offene Laparoskopie).
Danach wird durch eine Führungshülse (sog. Trokar) die etwa 10 mm breite Optik (Laparoskop) eingeführt. An diese Optik wird eine Videokamera angeschlossen. Die Bauchhöhle wird nun über einen großen Bildschirm (Monitor) beurteilt und die gesamte Operation aufgezeichnet.
Zu ihrer eigenen Information und zur Information ihres einweisenden Arztes werden zusätzlich noch Fotoausdrucke gemacht, die dem OP-Bericht beigefügt werden.
Bei einer diagnostischen Laparoskopie werden keine weiteren Einstiche benötigt. Ist jedoch eine Operation an Eileitern, Eierstöcken oder Gebärmutter als eine operative Laparoskopie geplant, benötigt man zum Operieren weitere Zugänge bzw. Führungshülsen, um Instrumente (Fasszangen und Scheren, Nadelhalter etc.) sicher in die Bauchhöhle einführen zu können.
Eine diagnostische Laparoskopie ist ambulant durchführbar, bei operativen Laparoskopien ist in der Regel ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig.
Eine Übersicht über die laparoskopischen Operationen in unserer Klinik finden sie im Folgenden mit Kurzbeschreibungen des jeweiligen Eingriffes.

Viele Menschen plagen sich nach vorausgegangenen Operationen mit unklaren Bauchbeschwerden. Dies ist häufig auf Verwachsungen im Bauchraum zurückzuführen. Wenn man diese Verwachsungen durchtrennt, verschwinden in der Regel auch die Beschwerden. Diese sog. Adhäsiolyse kann per Bauchspiegelung durchgeführt werden. Neue Verwachsungen entstehen durch den laparoskopisch durchgeführen Eingriff viel seltener als bei einem großen Bauchschnitt. Bei den Verwachsungen handelt es sich um Gewebestränge zwischen Darmschlingen und der Bauchvorderwand. Die laparoskopische Adhäsiolyse ist eine elegante Methode um Patienten von ihren Verwachsungsbeschwerden zu befreien.

Cysten des Eierstocks sind Ausdruck eines funktionsfähigen Eierstocks. In der Regel werden diese zyklusabhängigen Funktionscysten maximal 2,5 cm groß und verschwinden nach der Regelblutung wieder. Dieses normale Zyklusgeschehen kann gestört sein, so dass sich größere Cysten ausbilden, die auch akut zu Beschwerden führen können. Des Weiteren gibt es sog. dysfunktionelle Cysten, die eine Anlagestörung von Eierstockgewebe beinhalten und auch bösartig entarten können. Bei Beschwerden durch größere Eierstockcysten oder aber Sicherung einer dysfunktionellen Cyste (sog. Kystome, Dermoide) können diese durch Bauchspiegelung entfernt werden. Ziel muss es sein, das gesamte Gewebe vom Eierstock herauszulösen und - insbesondere bei jungen Frauen - möglichst kein unnötiges gesundes Gewebe zu entfernen. Bei der älteren Frau sollte in der Regel der komplette Eierstock und Eileiter entfernt werden, um die Eröffnung einer Cyste im Bauchraum möglichst zu verhindern. Denn sollte es sich um bösartiges Gewebe handeln, könnte ansonsten eine Aussaat von Tumorzellen erfolgen. Die Bergung eines solchen Eierstockes geschieht über einen speziellen Bergesack, der eine Berührung der Cyste mit umliegendem Gewebe vermeidet.

Die Befruchtung von Eizelle durch die Samenzelle erfolgt normalerweise im Eileiter. Die befruchtete Eizelle wird durch den sog. Fimbrienschlag (feine Härchen im Eileiter) in die Gebärmutter bewegt, um sich dort in die vorbereitete Schleimhaut einzunisten. Dieser Transport kann z.B. durch Verwachsungen des Eileiters gestört sein, so dass die befruchtete Eizelle die Gebärmutter nicht zeitgerecht erreicht und sich im Eileiter festsetzt. Somit entsteht eine Eileiterschwangerschaft, die immer eine Bedrohung für eine Frau darstellt, da sie den normalerweise bleistiftdicken Eileiter sehr aufdehnen und platzen kann. Dies ist mit starken Blutungen verbunden. Ist eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert oder wird sie vermutet, kann durch eine Bauchspiegelung der Sitz der Eileiterschwangerschaft festgestellt werden und durch nadelförmige elektrochirurgische Instrumente der Eileiter eröffnet werden. Das falsch eingenistete Ei wird dann mit speziellen Instrumenten gewonnen, der Eileiter besonders gespült. In der Regel legen sich die Wundränder problemlos aneinander, so dass eine Naht des Eileiters nicht notwendig wird. Nach der Operation einer Eileiterschwangerschaft muss das schwangerschaftsspezifische Hormon (ß-HCG) kontrolliert werden, um evtl. verbliebene Kleinstreste der Schwangerschaft auszuschließen.

Durch eine Bauchspiegelung ist es möglich, Eierstock und Eileiter optisch sichtbar zu machen und somit Abweichungen darzustellen. Unklare Befunde im Ultraschall lassen sich somit sehr genau prüfen, ggf. auch mit einer Gewebeprobeentnahme oder größeren Gewebeproben am Eierstock (sog. Keilexzisionen). Im Rahmen einer Kinderwunschabklärung ist mit einer Keilexzision ebenfalls normales Eierstockgewebe von abnormalem zu unterscheiden, durch eine histo-pathologische Untersuchung. Des Weiteren kann die Eileiterdurchgängigkeit durch spezielle Farblösungen geprüft werden, die über den Muttermund und die Gebärmutter gespritzt werden und sich bei Durchgängigkeit der Eileiter als Blaulösung am Ende des Eileiters, dem Fimbrientrichter, darstellt. Verwachsungen des Eileiters können gelöst werden. Auch können Endometrioseherde im Bereich der Genitalorgane oder außerhalb derselbigen im kleinen Becken festgestellt und operativ behandelt werden.
Bei Vorliegen von Entzündungen der Eileiter, die dann in der Regel an ihrem Ende entzündlich bedingt verschlossen sind und zur Auftreibung der Eileiter führen, können diese wieder eröffnet und somit entlastet werden. Gleichzeitig kann ein mikrobiologischer Abstrich entnommen werden, um die spezifischen Entzündungskeime festzustellen und das wirksamste Antibiotikum zur Behandlung der Entzündungen zu bestimmen. Bei entzündlichen Veränderungen wird der Bauch mit Spülflüssigkeit gespült, um das Fortschreiten der Entzündung in Verbindung mit einer antibiotischen Therapie zu vermeiden und die Entzündung zu heilen.

Myome sind gutartige Geschwulste der Gebärmuttermuskulatur. In Abhängigkeit von ihrer Größe und ihrem Sitz müssen sie nicht durch einen Bauchschnitt entfernt werden, sondern können auch durch die Bauchspiegelung oder aber die Gebärmutterhöhlenspiegelung (Hysteroskopie) entfernt werden.
Bei der Hysteroskopie ragen diese Myome in die Gebärmutterhöhle hinein (sog. submuköse Myome) und können mittels elektrischer Schlinge herausgelöst werden. Bei der laparoskopischen Myomresektion werden die an der Außenwand der Gebärmutter gelegenen Myome aus ihrem Myombett herausgelöst, das Wundgebiet wird durch spezielle Nähte in der Regel verschlossen. Die Entscheidung bzgl. des operativen Vorgehens wird nach gynäkologischer Untersuchung und ausgiebiger Ultraschall-Diagnostik festgelegt und mit der Patientin besprochen.

Ist die Indikation zur Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) gestellt, so kann die Gebärmutter von der Scheide aus oder aber durch Bauchschnitt entfernt werden. Außer bei bösartigen Erkrankungen ist die Entfernung der Gebärmutter durch Bauchschnitt notwendig, wenn die Gebärmutter sehr groß geworden ist (mehr als 10x so groß wie normal), oder aber ausgedehnte Verwachsungen, bedingt durch Voroperationen, bestehen. Der Vorteil der Operation der Gebärmutter von der Scheide aus ist die Vermeidung eines Bauchschnittes mit größeren Belastungen für die Bauchdecke und die anschließende Heilungsphase. Eine dritte Methode ist die Kombination von Bauchspiegelung und vaginaler Operation. Bei der Bauchspiegelung prüft man, in wieweit Verwachsungen die Operation von der Scheide aus behindern würden. Diese Verwachsungen lassen sich in der Regel durch die Spiegelung lösen. Ist die Gebärmutter sehr groß, die Scheide von ausreichender Weite, so kann die Gebärmutter von den sehr hoch gelegenen Eierstock- und Eileiterabgängen durch die Bauchspiegelung und das elektrochirurgische Absetzen der Adnexe befreit werden. Die Entfernung der tiefer gelegenen Strukturen ist dann von der Scheide aus möglich, ebenso wie die Gewinnung der Gebärmutter durch die Scheide. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Absetzung des Gebärmutterkörpers vom Gebärmutterhals durch spezielle laparoskopische Operationsverfahren.

 

Die Wahl des Operationsverfahrens muss nach sorgfältiger gynäkologischer Untersuchung in Verbindung mit einer differenzierten Ultraschall-Diagnostik geprüft werden. Dies ist in unseren Spezialsprechstunden (präoperative Vorstellung) jederzeit möglich.